Wie Reisen interkulturelle Kompetenz stärkt
Sommer bringt nicht nur Sonne, Meer und Erholung – sondern auch Begegnungen mit Menschen aus aller Welt. Sei es im Hotel in Spanien, beim Marktbesuch in Marokko, am Strand in Belgien oder am Flughafen in Singapur: Wer in der Ferienzeit unterwegs ist, taucht unweigerlich in andere Kulturen ein. Dabei entstehen ganz nebenbei kleine „Verhandlungssituationen“ – beim Souvenirhandel, bei Tischreservierungen oder beim Mietwagen-Upgrade. Was das mit professionellen Verhandlungen im internationalen Geschäft zu tun hat? Eine ganze Menge.
Zwischen den Zeilen lesen: Kultur prägt Kommunikation
In vielen Kulturen spielt die indirekte Kommunikation eine große Rolle. Während wir im deutschsprachigen Raum gerne auf den Punkt kommen, ist es in anderen Ländern üblich, Kritik höflich zu verpacken oder gar nicht direkt auszusprechen. Ein freundliches Lächeln bedeutet nicht automatisch Zustimmung – es kann genauso gut ein höfliches Nein sein.
Wer diese Nuancen im Urlaub erlebt, z. B. beim Feilschen auf der Strandpromenade oder im Gespräch mit dem Hotelpersonal, bekommt ein Gespür für kulturell geprägte Kommunikationsstile – ein wertvolles Training für internationale Geschäftstermine.
Verhandlungstempo: Nicht jeder tickt gleich
In Südeuropa oder Teilen Asiens ist es durchaus üblich, dass Entscheidungen Zeit brauchen. Spontane Forderungen oder straffe Zeitpläne stoßen dort oft auf Widerstand oder Unverständnis. Geduld, Beziehungsaufbau und Vertrauen sind hier die Basis, bevor über konkrete Zahlen gesprochen wird.
Wer also im Sommerurlaub erlebt hat, dass das Abendessen später beginnt als geplant, aber dafür umso herzlicher verläuft, kann diese Gelassenheit in Verhandlungssituationen mit südeuropäischen Geschäftspartner:innen mitnehmen.
Status, Hierarchie und Verhandlungsmacht
In manchen Ländern ist es entscheidend, wer etwas sagt – nicht nur was gesagt wird. Wer dort verhandelt, sollte Hierarchien respektieren, Rangordnungen erkennen und die Entscheidungsträger:innen direkt ansprechen. Der Versuch, eine Einigung „von unten nach oben“ zu treiben, kann leicht als unhöflich oder ineffektiv empfunden werden.
Ein praktischer Hinweis: Wer im Urlaub erlebt hat, dass z. B. nur die Hotelmanagerin wirklich Entscheidungen treffen kann, hat einen ersten Einblick in diese Denkweise gewonnen.
Fehlerkultur: Wie mit Missverständnissen umgehen?
Sprachbarrieren und kulturelle Missverständnisse gehören zum Reisen dazu – und sie passieren auch im internationalen Business. Wichtig ist: souverän bleiben, freundlich nachfragen, nicht interpretieren, sondern klären. Genau das schult der Umgang mit fremden Kulturen im Urlaub – oft ganz unbewusst.
Ein Beispiel: Wenn die bestellte vegetarische Mahlzeit doch mit Fisch serviert wird, hilft es wenig, sich aufzuregen. Besser: freundlich nachfragen, ruhig erklären und gemeinsam eine Lösung suchen. Genau dieses Verhalten zahlt sich auch in geschäftlichen Verhandlungen aus.
Fazit: Sommerzeit ist Lernzeit
Internationale Verhandlungen profitieren stark vom kulturellen Feingefühl. Wer in den Sommerferien mit offenen Augen reist, sammelt nicht nur schöne Erinnerungen – sondern auch wertvolle Soft Skills für den Job. Beobachten Sie, wie Menschen verhandeln, zuhören, ablehnen oder zustimmen – das ist echtes Training im Feld. Wer andere Kulturen versteht, verhandelt nicht nur erfolgreicher, sondern auch respektvoller. Und das ist überall ein Gewinn.
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