Sicherlich haben Sie sich schon und in letzter Zeit häufiger gefragt, warum mittlerweile alles online gehen muss, sogar Seminare und Trainings in Form von Webinaren und Online-Kursen. Können wir nicht einfach warten, bis die Corona-Zeit vorbei ist? Geht das online bei Themen wie Verhandlungstechnik überhaupt?
Meine Antworten darauf sind, zunächst ein ausdrückliches Nein, und dann ein klares Ja. Denn, wie lange wollen wir warten? COVID-19 wird uns noch lange begleiten und keiner weiß so richtig, wie lange. Wann gibt es einen Impfstoff, wann werden die Beschränkungen aufgehoben oder, sollte es eine zweite Welle geben, wann werden sie noch einmal verschärft?
Wir können doch nicht das Mitarbeitertraining in dieser Zeit völlig auf Eis legen. Wir müssen Alternativen schaffen. Haben Sie sich schon mal überlegt, ob wir beim nächsten Mal wieder so kalt erwischt werden wollen? Auch Verhandlungen werden ja vielfach nur noch online ablaufen. Wir haben in den letzten Wochen gesehen, dass es geht und gar nicht so schlecht funktioniert. Es ist, wie vieles, einfach eine Gewöhnungssache. Warum also Verhandlungstechnik nicht gleich so lernen? Mittlerweile gibt es Live-Webinare, persönliches Video-Coaching und virtuelle Lernräume, um sich mit Trainern und Trainerinnen sowie anderen Lernenden auszutauschen.
Bei vielen Kunden, bei denen wir erfolgreich Blended Learning Konzepte umgesetzt haben, beobachten wir ein Umdenken. Nicht zuletzt wegen der zahlreichen Vorteile des digitalen Lernens. Hier entsteht gerade ein neuer Standard. Warum Reisekosten tragen und die Umwelt belasten, wenn es auch anders geht. Wie sagte neulich ein HR-Chef aus einem Unternehmen der Automotive Branche? „Für die Standard-Verhandlungstrainings wird in Zukunft keiner mehr reisen!“
Digitales Lernen bietet Vorteile, die das althergebrachte Seminar in einem Hotel alt aussehen lässt. Keine Reisen, zeitunabhängiges Lernen im eigenen Lerntempo mit vielfältiger Medienunterstützung in Texten, Animationen, Filmen, Podcasts und die Möglichkeit der parallelen Vertiefung des Themas im Netz. Alle Sinne werden angeregt mitzumachen, sich einzulassen und sich persönlich zu entwickeln.
Digitales Lernen soll das herkömmliche Training ja gar nicht vollständig ersetzen, aber es ist eine mehr als sinnvolle Ergänzung. Natürlich ist es etwas anderes in einem Live-Seminar zu sitzen als vor dem Bildschirm seines Computers, Pads oder Handys. Im Live-Seminar funktionieren Dinge, die online nicht so gut gehen, wie zum Beispiel eine lebhafte Diskussion in der großen Gruppe oder ein emotionales, persönliches Gespräch. Allerdings kann es in Gruppenräumen mit weniger Teilnehmer/-innen auch viel mehr 1:1-Situationen geben und manchmal können hier die Grenzen zwischen Training und Coaching verschmelzen.
Ich glaube fest, dass wir diese Entwicklung nicht mehr aufhalten. Der Zug ist ins Rollen gekommen. Also mitmachen oder den Zug verpassen!