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Wie entschärfen Sie Selbstkritik?

Ein Weg zu emotionaler Resilienz

Stellen Sie sich vor, Sie stehen vor einem Spiegel – nicht vor einem gewöhnlichen Spiegel, sondern vor einem, der jede Ihrer inneren Regungen und Gedanken reflektiert. Was würden Sie sehen? Sind es ermutigende, unterstützende Worte? Oder häufiger Selbstkritik, die Sie mehr herunterzieht als aufbaut?

Selbstkritik – Die heimliche Saboteurin

In vielen Fällen sind es nicht die Stimmen anderer, die uns am meisten beeinflussen, sondern die, die wir uns selbst täglich ins Ohr flüstern. Die Art, wie Sie mit sich selbst sprechen, kann Ihr stärkster Antrieb oder Ihr größter Feind sein. Vielleicht haben Sie sich selbst schon mal dabei erwischt, wie Sie dachten: „Das war dumm von mir“ oder „Ich kann das einfach nicht“? Solche Gedanken sind nicht nur häufig, sie sind auch mächtig.

Die Macht der Gedanken im Alltag

Stellen Sie sich eine berufliche Situation vor, in der Sie einen Fehler machen – einen, der jedem mal passieren kann. Anstatt jedoch den Fehler als Lernchance zu sehen, beginnen Sie, sich innerlich zu kritisieren. Diese Selbstgespräche können Ihre Fähigkeit, effektiv zu arbeiten, erheblich beeinträchtigen, weil sie Ihr Selbstvertrauen und Ihre Motivation untergraben.
Oder denken Sie an eine private Situation, an ein Missverständnis mit einer Freundin oder dem Partner oder an ein verunglücktes Date. Wenn Ihre erste Reaktion ist, sich selbst zu tadeln, Ihre sozialen Fähigkeiten in Frage zu stellen oder anzunehmen, dass Sie nicht liebenswürdig sind, kann das zu unnötigen Spannungen und sogar zu einem Rückzug aus persönlichen Beziehungen führen.

Wie können Sie den Zyklus der Selbstkritik durchbrechen?

  1. Erkennen und Benennen der selbstkritischen Gedanken: Es beginnt alles mit Bewusstsein. Hören Sie aktiv zu, was Sie sich selbst sagen. Ist es etwas, was Sie auch einem guten Freund sagen würden? Wenn nicht, warum sagen Sie es dann zu sich?
  2. Herausforderung und Neubewertung: Fragen Sie sich, ob diese Gedanken wirklich wahr sind. Oft sind unsere selbstkritischen Gedanken übertrieben und nicht durch Fakten gestützt. Ersetzen Sie sie durch realistischere und freundlichere Aussagen. Anstatt zu denken „Ich bin schlecht in meinem Job“, versuchen Sie es mit „Ich habe heute einen Fehler gemacht, aber ich lerne und wachse.“
  3. Nutzung positiver Affirmationen: Positive Affirmationen sind mächtige Werkzeuge, um Ihr Selbstbild zu verbessern. Beginnen Sie Ihren Tag mit Sätzen wie „Ich bin kompetent und intelligent“ oder „Ich werde heute mein Bestes geben“. Diese Sätze wirken wie Samen, die, wenn sie regelmäßig gepflegt werden, zu einem gesunden Selbstwertgefühl heranwachsen können.
  4. Praxis der Selbstakzeptanz: Akzeptieren Sie, dass Fehler und Rückschläge Teil des menschlichen Daseins sind. Sie definieren nicht Ihren Wert als Person. Mit jeder Herausforderung haben Sie die Chance, etwas Neues zu lernen und sich weiterzuentwickeln.

Tipps für den Alltag

Im Beruf: Bevor Sie eine Aufgabe beginnen, erinnern Sie sich an Ihre bisherigen Erfolge und sagen Sie sich, dass Sie die Fähigkeiten haben, auch diese Herausforderung zu meistern. Wenn Fehler passieren, nutzen Sie sie als Sprungbrett für Wachstum, nicht als Grund für Selbstkritik.

Im Privatleben: Achten Sie darauf, wie Sie über sich selbst sprechen, auch in informellen Gesprächen. Vermeiden Sie selbstabwertende Witze oder Kommentare, da diese Ihr Selbstbild auf subtile Weise prägen können.

Warum ist es wichtig, Selbstkritik zu entschärfen?

Die Art und Weise, wie Sie mit sich selbst sprechen, bestimmt nicht nur, wie Sie sich fühlen, sondern auch, wie Sie sich verhalten und wie andere Sie wahrnehmen. Indem Sie lernen, selbstkritische Gedanken zu erkennen und umzuwandeln, öffnen Sie die Tür zu einem erfüllteren, selbstbestimmten Leben. Sie verdienen es, Ihr eigener bester Freund, Ihre eigene beste Freundin zu sein – fangen Sie heute damit an!

Jede Veränderung beginnt im Inneren und strahlt nach außen aus. Erkennen Sie die Kraft Ihrer eigenen Worte und nutzen Sie sie, um Ihr Leben aktiv zum Positiven zu gestalten. Motivation und Selbstvertrauen sind wie Muskeln – je mehr Sie sie trainieren, desto stärker werden sie.